Am Tag als ...
Meine Arbeiten stellen jeweils einen Gesichtspunkt des gesellschaftlichen Lebens in den Mittelpunkt, vergleichbar mit dem Ansinnen Ludwig Wittgensteins, das Wort, die Sprache im Bezug auf das Sein, die Wirklichkeit zu reflektieren.
Die Coronazeit lässt den Inhalt einiger meiner Vorcoronawerke noch intensiver werden.
Diese Zeit des „Aufsichzurückgeworfenseins“, der plötzlichen Stille, der aufgezwungenen Zäsur, seine Arbeiten nicht mehr frei präsentieren zu dürfen und der damit verbundenen Existenzangst, zwingt die Künstler, die Gesellschaft zum kurzfristigen Stillstand.
Meine Ausstellungen sind abgesagt ... trotz langer, intensiver und kostspieliger Vorbereitungen.
Der Sprung in die virtuelle Welt und deren Möglichkeiten, mich auszudrücken und bemerkbar zu machen, ist zu nutzen. Jedoch fällt ein grosser Nachteil auf: dem Betrachter wird durch nicht tatsächliches berühren können oder sich mit mir über mein Werk austauschen dürfen der mentale, emotionale Zugang zum Werk, zur Installation erschwert.
Jedoch lassen sich weder Ratio noch Intuition durch einen ausgesprochenen und verordneten Lockdown ausschalten.
Einer meiner Wege, Gefühle und Überlegungen festzuhalten, basiert auf dem Kopfkino ... dieses Kopfkino skizzieren und aufschreiben – diese Skizzen über Fotomontagen für eine spätere Umsetzung vorbereiten – oder auch solche Kopfkino-Bilder in der Natur umsetzen und fotografieren ... Das Resultat, dem Interessierten mein Lockdownkopfkino zu zeigen, ist dieser Katalog.
Ich freue mich mit Ihnen auf die Zeit, wo das Berührtsein auch durch Berührung wieder möglich ist.
YOLY